- Topographie
Das Naturschutzgebiet Pantener Moorweiher Und Umgebung wurde am 20.12.1996 eingerichtet. Es besteht aus einem vielfältigen Landschaftsausschnitt im Übergangsbereich zwischen den Naturräumen Stormarner Endmoränengebiet und Westmecklenburgisches Seen-Hügelland.

Es ist ein charakteristischer Teil des Schmelzwasserrinnentals der Stecknitz, mit eingelagerten Sanderflächen, quelligen Moränen-Steilhängen, offenen Wasserflächen, Verlandungszonen, Bruch und Quellwäldern, Gehölzformationen der mineralischen Hänge sowie Trocken- und Magerrasen eines ehemaligen Bodenabbaus.

Das Gebiet ist 147 ha groß und besticht durch seine vielfältige zum Teil konträre Landschaftsstruktur: Nasswiese bis Trockenrasen. Es liegt vollständig in der Gemeinde Panten.
- Schutzzweck
Der Schutzzweck ist es, die Natur in diesem Gebiet in ihrer Gesamtheit dauerhaft zu erhalten. Insbesondere gilt es, das eiszeitlich geprägte Seitental einer Schmelzwasserrinne mit naturnahen Quellen und Moorseen als Lebensraum gefährdeter Pflanzen- und Tierarten und als weiter zu entwickelnden Trittstein auf dem Vogelzugweg Ostsee–Elbe zu erhalten und zu schützen.

Teile des Gebietes wurden als FFH Gebiet ausgewiesen. Außerdem ist der charakteristische Landschaftsausschnitt mit hohem Strukturreichtum im Kernbereich des Stecknitz–Delvenau–Tales als Geotop zu erhalten.
- Ökologie
Das Gebiet ist über die Steinau mit dem NSG Ritzerauer Hofsee und Duvenseebachniederung verbunden, über den Ritzerauer Mühlgraben mit dem Nusser See und über die Wohldbek mit dem NSG Hevenbruch vernetzt. Die vernetzenden Landschaftselemente können als Leitstruktur für ziehende Arten dienen.

- Flora
Besonders zu erwähnen sind die Quell- und Hangwälder mit Pflanzengesellschaften aus Buchen, Erlen und Eschen. Hainbuche in Gemeinschaft mit Hohlem Lerchensporn, Buschwindröschen und Schlüsselblumen, Milzkraut und Weißblütiger Weißwurz.

Im Sumpfgebiet sind die ausgedehnten und ständig wachsenden Schwingrasen und Nasswiesen charakteristisch, ebenso wie das große, in die Nasswiesen sich ausdehnende Schilfgebiet charakteristisch. Seggen-Binsen-Gesellschaften mit Sumpffarn, geflügelter Braunwurz und Wasserdost als begleitende Staude sind gebietstypisch.

Im Trockengebiet sind die Silbergrasfluren mit Wilder Möhre, Jakobsgreiskraut, Rainfarn und Knöllchen Steinbrech als Stauden vorherrschend. Auf den freien Sandflächen ist die Sandstrohblume in ausgedehnten Beständen, ebenso wie Mauerpfeffer und Hungerblümchen zu finden.

Allederdings breiten sich dort auch zunehmend die Neophyten Kanadisches Berufskraut und Nachtkerze aus. Größere Bestände des Feldbeifußes wachsen im nördlichen Bereich des Gebietes. Als Wasserpflanzen sind besonders die Krebsschere und die Dreifurchige Wasserlinse zu erwähnen.
- Fauna
Im Gebiet des Pantener Moorweihers sind im Kerngebiet und den angrenzenden Sümpfen folgende Brutvogelarten nachgewiesen: Kranich, Graugans, Haubentaucher, Rothalstaucher, Zwergtaucher, Bläshühner, Grünfüßiges Teichhuhn, Tüpfelsumpfhuhn, Wasserralle, Wachtelkönig, Rohrdommel, Kolkrabe, Mäusebussard, Rohrweihe, Stockente, Schnatterente.

Neuntöter und Braunkehlchen sind in den angrenzenden Hochstauden und Dornengebüschen zu finden. Das Gebiet dient besonders auf dem Frühjahrszug als Rast- und Nahrungsplatz für zahlreiche Entenarten ebenso wie als Jagd- und Ruherevier des im weiteren Umkreis brütenden Seeadlers.

Aber auch die immer größer werdenden Schwingrasen und Nasswiesen und das große, in die Nasswiesen hinein sich ausdehnende Schilfgebiet sind bedeutende schutzbedürftige und erhaltenswerte Landschaftselemente.

Die Lebensgemeinschaften sekundär entstandener nährstoffarmer, grundwasserbeeinflusster bis trockener Biotope sind eine Besonderheit und deshalb zu erhalten. Charakteristisch und zugleich selten sind die Lebensgemeinschaft Sandstrohblume–Sandstrohblumeneulchen.
Letzteres ist ein kleiner Schmetterling dessen Raupen ausschließlich an der Sandstrohblume leben.
Die Lebensgemeinschaft Dünensandlaufkäfer – Metocha ichneumoides, eine flügellose Wespe, deren Larven sich ausschließlich von den Larven des Dünensandlaufkäfers ernähren, ist ebenso charakteristisch, wie die Gemeinschaft Jakobsgreiskraut–Jakobsgreiskrautbär, oder Blutbär, einem auffällig rot getüpfelten Schmetterling dessen Raupen an Jakobsgreiskraut leben.

Auch die bisher 70 Bienenarten und über 52 Wespenarten, die an die Sanderflächen gebunden sind, um dort ihre Nachkommen aufzuziehen sind charakteristisch und Begründung genug, diese Region zu erhalten, zu schützen und zu entwickeln.

Fazit und Ausblick
Die vielfältige Zusammensetzung des NSG Pantener Moorweiher und Umgebung mit seinen verschiedenartigen Biotopen und seltenen Lebensgemeinschaften haben für die Region einen hohen ökologischen Stellenwert und sind deswegen zu erhalten. Außerdem wird durch weitere Aktivitäten des Vereins angestrebt durch weitere Vernetzung mit angrenzenden geeigneten Gebieten den zum Teil isolierten Arten die Möglichkeit zur erneuten Ausbreitung zu schaffen.
Außerdem strebt Natur Plus an, durch Vernetzung mit geeigneten benachbarten Gebieten den isoliert vorkommenden Arten (z.B. die Blauflügelige Ödlandschrecke und flügellose Wespen) die Wiederbesiedlung weiterer Biotope zu ermöglichen.
Nachfolgend finden Sie Informationen zu weiteren Naturschutzgebieten:
- Hier finden Sie Informationen zum Naturraum Duvenseer Moor.
- Hier finden Sie Informationen zum Naturraum Hellmoor.
- Hier finden Sie Informationen zum Naturraum Hevenbruch.
- Hier finden Sie Informationen zum Naturraum Ritzerauer Hofsee.
- Hier finden Sie Informationen zum Naturraum Ritzerauer See.
- Hier finden Sie Informationen zum Naturraum Steinau.